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Die Welt ist krank (1) – und wir sind mitten drin

(Update November 2024)
Diesen Artikel habe ich 2015 geschrieben. Also jetzt vor 9 Jahren. Er hat nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil.

Gestern ist der Krieg in der Ukraine eskaliert. Biden hat 2 Monate vor seinen letzten Tagen als Präsident den Einsatz von Langstreckenraketen vom Typ ATACAMS gegen russiches Territorium autorisiert. Und gestern sind sechs solcher amerikanischen Raketen in russiches Territorium gefeuert worden.

Das ist eine entscheidende Eskalation, da diese Raketen nur durch amerikanisches Personal auf ukrainischem Boden programmiert werden können. Russland sieht dies deswegen als einen weiteren Schritt der direkten US-Beteiligung am Konflikt.

Der Krieg ist nun noch eine Stufe offensichlticher zum Krieg zwischen Russland und den USA + NATO geworden.

US-Experten von den “CIA-veterans for sanity” und andere rechnen vor, wie nun die kurze Eskalationsleiter Richtung Atomkrieg betreten wurde.

Wohlgemerkt: Richtung Weltvernichtung durch atomare Zerstörung und Vergiftung.
Und was vorher schon eine zerrissene Welt war, scheint nur noch an einem Faden zu hängen.

Ja, die Welt ist krank. Können wir den politischen Systemen vertrauen, dafür Lösungen zu finden? Es sieht nicht so aus. Was kann unsere Antwort darauf sein?


(2015 geschrieben und immer noch gültig…)

Was wird die nächste Horror-Nachricht sein?

Wird sich die Lage beruhigen oder weiter eskalieren? Was ist die nächste Wendung im Irak? in der Flüchtlingskrise oder wo gerade der Brennpunkt liegt? Was werden die Folgen für uns alle sein? Kommt ein Finanzkrise oder ein Krieg auf uns zu, der uns direkt betrifft?

Das sind Fragen, die mich in letzter Zeit aufrütteln, wenn ich Nachrichten recherchiere. Wie kann ich eine fruchtbringende Haltung zu diesen Themen einnehmen, wenn ich Wert lege auf Bewusstheit, auf Frieden, auf Entspannung und Wohlgefühl im Körper? Viele aus meinem Umkreis ringen um eine stimmige Antwort auf diese Frage. Ich sehe dabei vier verschiedene Formen mit diesen Themen umzugehen. Hier will ich sie zur Diskussion stellen. Bitte trage über die Kommentarbox mit deiner Meinung bei.

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Die 4 Hauptformen, mit der Krise umzugehen:

1. Die schnelle Schuldzuweisung
2. Die Verteidigung der Innenwelt
3. Die Ausstrahlung des Friedens
4. Die Antwort der Seele

1. Die schnelle Schuldzuweisung

Wir leben in unsicheren Zeiten. Vielleicht gefährden die neuen Entwicklungen die finanzielle Zukunft unserer Familie, vielleicht sogar die Stabilität und den Frieden. In solchen Zeiten suchen wir manchmal Erleichterung in der schnellen Schuldzuweisung. Zumindest sind wir dann sicher, wer die „Bösen“ sind. Je nach Thema und politischer Ausrichtung sind das dann die Russen, die Amerikaner, die Islamisten oder die Rechtsradikalen. Manchmal auch Putin, Obama oder Merkel persönlich. Wir gewinnen so inmitten großer Unsicherheit schnell ein Quäntchen scheinbarer Sicherheit.

Doch für welchen Preis? Wir verlieren die Chance, die Krise unserer Welt tiefer zu verstehen und Teil der Lösung zu werden. Und in Zeiten der umfassenden Medien-Manipulation ist die Gefahr groß, gegen die eigenen Interessen manipuliert zu werden.

2. Die Verteidigung der Innenwelt

Bei dieser Variante ist unser Hauptanliegen, unsere Innenwelt vor dem Einbrechen der Außenwelt zu schützen. Wir denken dann quasi: „Hier bin ich, mit meinem Wunsch, immer bewusster zu werden und zu innerem Frieden und einer stabilen Lebensfreude zu finden. Und da draußen ist die Welt, voller Chaos, Leid und Gewalt. Ich versuche, meinen Innenraum vor diesen negativen äußeren Einflüssen zu bewahren. Ich lese möglichst wenig Nachrichten und halte mich aus Diskussionen heraus.“

Das Problem ist nur: Ein innerer Friede, der bestimmte Themen der Außenwelt ausklammert, ist ein wackliger Frieden. Er ist ständig davon bedroht, dass die Außenwelt Gefühle in uns auslöst, die uns zu einer Stellungnahme auffordern, und er kann nur durch fortlaufendes Ausklammern der Außenwelt und die damit einhergehenden Spannungen aufrecht erhalten werden.

3. Die Ausstrahlung des Friedens

Bei dieser Variante nehme ich das äußere Chaos wahr und denke, dass ich darauf keinen direkten Einfluss habe. Ich hoffe aber, dass ich indirekt darauf wirken kann, wenn ich für Frieden und Ausgeglichenheit in mir selbst sorge, wenn ich bete, den betroffenen Menschen in Syrien und anderswo gute Energien schicke und um mich herum Frieden und Liebe verbreite.

Diese Haltung ist nicht so in sich abgeschlossen, wie die “Verteidigung der Innenwelt”. Sie lässt die innere Berührung mit der Außenwelt zu. Sie spürt auch die eigene Mit-Verantwortung für die Außenwelt. Sie bleibt aber in ihrer Antwort auf eine bestimmte Ebene begrenzt. Ihre Motivation ist, zur Lösung beizutragen, sich aber dabei nicht allzu sehr zu involvieren. Grundlage dafür ist meist, dass es schwer fällt, die starken Gefühle zu integrieren, die  bei einem direkteren Engagement aufkommen können..

4. Die Antwort der Seele

Diese Variante erfasst uns vollständiger und lässt uns zum Teil der Lösung werden.

Bei diesem Weg schöpfen wir Kraft und Orientierung aus unseren Gefühlen zur Krise unserer Welt. Um zu erklären, was es dabei mit Gefühlen wie Wut oder Hilflosigkeit und Ohnmacht auf sich hat, muss ich etwas tiefer gehen:

Was sind nur einzelne Symptome der Krise unserer Welt – und was ist die Krankheit selbst? Wann bleiben wir Teil des Problems – und wie werden wir zum Teil der Lösung?

Dazu mehr hier ….

d

  • Hallo Demian,

    Wichtiges Thema! Aber Du schreibst am Anfang gegen Schuldzuweisung. Ich finde man muss schon die Verantwortlichen zur Rede stellen! Das sind Figuren mit Vor- und Nachnamen, die man einfach mal STOPPEN muss!

    Hand drauf,
    Möhrenbär.

    • Hallo Möhrenbär, ja manchmal muss man Verantwortliche entlarven und nötigenfalls stoppen. Aber selbst wenn diese “Figuren” ausgewechselt werden, bleibt die Grundkrankheit des Systems bestehen. Deswegen lade ich dazu ein, an die Wurzell der Krankheit zu gehen. Und natürlich: Schnellschüsse bei der Schuldzuweiung zu vermeiden.

      Wünsche Dir eine extra knackige Möhre! 😉
      Demian

  • Lieber Demian,

    Danke für Deine Initiative! Wir sind in dieser herausfordernden Zeit auf der Erde. Ob wir wirklich Weltbürgerinnen und Zeitgenossen sind, hängt von unserer Entscheidung ab und ist ein bewusster Akt. Ich bin auf Deine weiteren Ausführungen gespannt und freue mich, beitragen zu dürfen.

    Du und Susana, seid herzlich gegrüsst!

    Hanspeter

    • Lieber Hanspeter, ja genau: “Wir sind in dieser herausfordernden Zeit auf der Erde.” Und ich glaube “in Frieden sein” heißt auch, in Frieden mit diesen Herausforderungen zu sein, sie also anzunehmen und ihnen nach besten Möglichkeiten zu begegnen. Freue mich auf weitere Beiträge von Dir zu diesem Thema.

      Ich erlaube mir schon einmal Deine Arbeit mit Gewaltfreier Kommunikation bekanntzugeben. Ganz wichtig, damit wir in unseren Beziehungen Brücken schlagen, wo sonst Unverständnis und Konkflikte entstehen können: http://gewaltfrei.jimdo.com/ Und noch eine schöne gewaltfreie Initiative für die Adventszeit: http://www.gfkportal.de/gfk-adventskalender/

    • Hallo Maria, habe mir Deinen Blog angeguckt. Ist ja voll mit praktischen Tipps und interessanten Infos, wie wir vieles selber machen und uns von teuren Kauf-Lösungen unabhängig machen können. Auch die entlarvenden Artikel sind interessant (billig Hähnchen und ihr Effekt in Afrika)!. Ich werde Dich später, wenn ich eine Link-Sammlung zu verschiedenen Themen zusammenstelle noch einmal ansprechen.

      • Hallo Demian!

        Sehr gerne, meine Mailadresse hast Du ja eh aufgrund meines Kommentars.

        lg
        Maria

  • Hallo Demian,
    ich freue mich sehr wieder etwas von Dir zu “hören”, ich hoffe es geht Dir und Deiner Frau gut. Nach meinem Dafürhalten ist die momentane Situation in der Welt so verwirrend und Angst machend, weil die meisten Menschen nicht mehr wissen was sie glauben können und weil sie nicht an sich selbst glauben. Mit mehr Selbstliebe würde die Welt viel klarer und freundlicher erscheinen, denn unsere Welt ist nicht schlecht, sie spiegelt uns nur unsere Verwirrtheit wieder und das machen sich manche “Kräfte” zu nutzen, denn Menschen in Angst sind sehr leicht manipulierbar. Ich bin mir sicher, dass wenn wir nicht alles blind glauben und unsere Antworten in uns selbst suchen sich alles zum “Positiven” wendet.

    Alles Liebe Uwe

    • Danke Uwe, für Deinen Beitrag und Deinen Hinweis nicht alles blind zu glauben und uns wieder mehr mit uns selbst zu verbinden. So wichtig!

  • Die Welt ist krank weil wir krank sind weil die Welt krank ist weil ………Ich sehe den Ansatz für eine Heilung bei mir. Ich schränke das automatische Benachrichtigt werden durch alle Medien stark ein. Trotzdem erreichen mich interessanterweise alle Nachrichten, zu denen ich irgendeinen Bezug habe (über Freunde, Gespräche, Begegnungen etc.). Also wenn mich von aussen eine Nachricht bewegt, reagiere ich nicht nach einem vorgegebenen Muster (etwa ich bin dafür oder ich bin dagegen o.ä.), sondern frage mich selbst, ob ich überhaupt mit Worten reagieren möchte. Betroffen bin ich so oder so. Dann lasse ich die Dinge auf mich wirken und schau mir mich und mein Umfeld daraufhin genauer an und meist bekomme ich dort für mich wichtige Antworten oder Impulse für die Vergrösserung meines Horizontes oder Veränderung meines Denkens – ungefähr so …….. das kann auch weh tun

    • Das hast Du schön gesagt: “Die Welt ist krank, weil wir krank sind, weil die Welt krank ist weil …” Genau deswegen ist es so wichtig, uns zu fragen, was über die verschiedenen Symptome hinaus die Grundkrankheit ist. Und ja, in dieser insgesamt sehr herausfordernden Situation ist es so wichtig einen guten Umgang mit der Informationsflut zu finden, gerade auch weil vieles davon Propaganda ist und uns nicht hilft, unsere Seelenposition in all dem zu finden. Danke, für was Du diesbezüglich mitgeteilst hast.

  • Hallo Demian,
    ich finde es gut, dass du etwas dazu schreibst… ich denke, es ist ein Thema, was viele beschäftigt.
    Nach den Anschlägen in Paris zb war mein erstes Bedürfnis, besser zu verstehen, was da eigentlich vor sich geht. Ich habe mich mehr über Syrien, Irak, den IS etc informiert (für alle, die es interessiert: “inside is“ von todenhöfer ist großartig). Ich spüre, wie ich gerne aktiv werden würde. Etwas an den Missständen der Welt verändern will, zB an dem furchtbaren Waffenexport Deutschlands, der all die Kriege erst möglich macht.
    Und gleichzeitig ist das natürlich sehr anstrengend: Sich das ganze Elend angucken, und gleichzeitig die Frustration, doch nichts ändern zu können, ist nicht grad angenehm.
    Und sich zu viel damit beschäftigen, macht auch ängstlich, wütend etc.
    Ich denke, wenn man einen sinnvollen Blickwinkel einnimmt und solche Gefühle kraftvoll nutzt, kann das gut helfen… bin also gespannt auf deinen Artikel!
    Lg, vivi

    • Ich lese nun nach 7 Jahren noch einmal Deinen Kommentar. Und ich möchte hervorheben was Du zum Schluss sagst: “…wenn man einen sinnvollen Blickwinkel einnimmt und solche Gefühle kraftvoll nutzt” …. Genau, darauf kommt es an. Lasst uns dies in solchen Zeiten wie diesen verstärkt tun.