Ganzheitliches Denken und seine Auswirkungen
Diesen Artikel habe ich auf den Seiten von DiePsyche.com gefunden. Finde gut, dass hier das Wort ganzheitlich erklärt wird und in verschiedenen Zusammenhängen betrachtet wird.
Unten weise ich darauf hin , an welcher Stelle die hier dargestellte Denkweise einseitig wird und Ganzheitlichkeit verliert.
Sehr oft ist die Rede von Ganzheitlichkeit; zum Beispiel gibt es die ganzheitliche Medizin oder Psychotherapie. All diese ganzheitlichen Ansätze haben eines gemeinsam: das ganzheitliche Denken. Doch was bedeutet es eigentlich im Ganzen zu denken und was ist das Besondere daran? Im Folgenden soll der Frage auf den Grund gegangen werden, ob es sich beim ganzheitlichen Denkansatz vielleicht nur um einen Trend handelt oder doch um einen bereichernden Ansatz, der die Sicht auf die Dinge verändert und somit die Persönlichkeitsentwicklung fördert.
Unter Ganzheit versteht man im Allgemeinen die Summe aller Dinge. Doch bereits Aristoteles stellte damals fest, dass es mehr als nur die Menge von Dingen ist, welche die Ganzheitlichkeit ausmacht. Es ist die sogenannte „Gestaltqualität“ von Dingen, welche diese übersummative Eigenart des Ganzen ausmacht. Die Lehre der Ganzheit wird auch Holismus (holos, altgriechisch: das Ganze) genannt. Die Anordnung von einzelnen Elementen zu einem Ganzen wird als System bezeichnet.
Daraus folgt, dass ganzheitliches oder holistisches Denken der Versuch ist, das Ganze eines Gegenstandes zu erfassen. Hierfür ist es aber notwendig, den Gegenstand als verflechtet in einem System und nicht als Einzelnes zu erkennen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn man grenzenlos und übergreifend denkt. In diesem Moment fallen alle gedanklichen Beschränkungen ab und ein holistisches – also ganzheitliches – Bild der Wirklichkeit kann entstehen.
In einer von der Naturwissenschaft geprägten Welt fällt es schwer, feste Grenzen und Regeln über Bord zu werfen. Gerade in der westlichen Gesellschaft hat man sich angewöhnt, die Dinge durch Analyse, also durch die Zerlegung eines Gegenstandes in seine Einzelteile, zu erklären. Doch gerade durch das Auseinandernehmen verliert ein System von Einzelteilen an Gestalt. Durch das ganzheitliche Denken versucht man dies zu vermeiden indem man anerkennt, dass alles in ständiger Veränderung sowie Bewegung und miteinander verbunden ist.
Ganzheitliches Denken bedeutet von größeren Zusammenhängen und vielen Einflussfaktoren auszugehen. Dieses umfassende Denken beruht auf einem breiteren Horizont und hat letztendlich Auswirkungen auf die gesamte Psyche. Erfährt man Gedanken, Gefühle oder Gegebenheiten nicht als Einzelnes sondern als Teil eines Ganzen, tut sich oft ein anderes, oft heilsames Bild auf. Denn der ganzheitliche Ansatz befindet sich jenseits von richtig oder falsch, gut oder böse. Im Ganzen wird nicht differenziert und alles hat seine Berechtigung.
Für das emotionale Erleben bedeutet dass, das auch negative Gefühle oder Trauer sein dürfen und ihren Platz haben. Im Zwischenmenschlichen ermöglicht uns die ganzheitliche Sichtweise Einblicke in tiefere Zusammenhänge. Dies kann zu mehr Akzeptanz und Verständnis in Beziehungen führen. Und auch die Eigenbeziehung und das Selbstbild werden durch einen ganzheitlichen Denkansatz geklärt und gestärkt. Ganzheitliches Denken ermöglicht ein Loslösen von starren, oft auch destruktiven oder unpassenden Denkmustern.
Ganzheitliches Denken kann also mit einer Veränderung der persönlichen Sichtweise einhergehen und somit die Persönlichkeitsentwicklung durch die beschriebenen Erkenntnisse beeinflussen. Der Ansatz ermöglicht einen Perspektivenwechsel und damit eine Ressourcenentwicklung und Potentialentfaltung. Denn eine nachhaltige Problemlösung und Lebensgestaltung wird erst durch das Aufgeben des einseitigen Denkens möglich.”
Das sollte man noch einmal überprüfen: “Denn der ganzheitliche Ansatz befindet sich jenseits von richtig oder falsch, gut oder böse. Im Ganzen wird nicht differenziert und alles hat seine Berechtigung.”
Auch der ganzheitliche Ansatz muss sich bewusst sein auf welcher Ebene er sich gerade bewegt. Aus einer übergreifenden Ebene betrachtet hat alles seinen Platz und es gibt kein gut oder schlecht. Aber aus der Position des sich beziehenden Menschen braucht es Unterscheidung und Wertung. Das muss in der ganzheitlichen Sichtweise inbegriffen sein, sonst ist sie wiederum einseitig auf die übergreifende Ebene abboniert. Hier mehr zum Thema Ganzheitlichkeit insbesondere der Ganzheitlichen Spiritualität …