… zum Thema Gefühle

Ein kurzes Video zur Einleitung (1:09 min)

Du hast das Video "Petra und die Traurigkeit" noch nicht gesehen?
Da das Thema hier her gehört, wäre es gut, das jetzt nachzuholen. Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster und du kannst jederzeit wieder hier her zurückkehren. Zum Video über TRAURIGKEIT hier klicken …

Wut und wie wir sie ausdrücken können, ohne Konflikte zu provozieren (5:53 min.):

 

Weitere Fragen zum Ebook “Negative Gefühle?” bitte unten in der Kommentarbox stellen.

  • Barbara sagt:

    Hallo Demian,

    Danke für Deine Erläuterungen in Video 1. Allerdings muss ich sagen, dass ich gerade gestern etwas anderes erlebt habe. Ich denke schon, dass ich meine Entschiedenheit klar ausdrücken konnte (ohne Schuldzuweisung), und trotzdem hat mein Mann sofort zurück geschossen. Er hat das Ganze wohl doch als Angriff empfunden. Was kann man also tun wenn das Gegenüber eine Schuldzuweisung sieht, obwohl man das gar nicht so meint?

    • Demian sagt:

      Hallo Barbara, da sprichst Du etwas an, was das Thema noch einmal erweitert. Also die BASIS ist, dass wir die Wut annehmen oder besser noch genießen können. Und danach geht es auch um die Wortwahl.

      Ich unterrichte dazu hier in Ecuador eine leichte Abwandlung der “Gewaltfreien Kommunikation (GfK)”.

      Du kannst aber in Deutschland eine Menge Informationen zu GfK finden. Zum Beispiel hier: http://www.gewaltfrei.de/

      Aber selbst wenn Du Dich so ausdrückst, dass keine Schuldzuweisung darin enthalten ist, kann Dein Gegenüber Dich trotzdem so interpretieren.

      Es braucht dann etwas Geduld und dass Du mit ihm in Kontakt bleibst und ihn spüren lässt, dass Du ihm nicht Schuld zuweist, sondern einfach nur Deinen Willen ausdrücken willst.

      • Demian sagt:

        Noch zur Verdeutlichung: Wenn Du innerlich keine Schuldzuweisung spürst aber sagst: “Ich bin sauer, WEIL DU Deine Barthaare in der Waschschüssel hinterlassen hast”, liegt in Deinen Worten eine Schuldzuweisung.

        Wenn Du dagegen sagst: “Ich bin sauer WEIL ICH möchte dass meine Badezimmer-Reinigung mindestens einen Tag vorhält und jetzt finde ich 10 Minuten nach dem ich fertig sauber gemacht hab die Waschschüssel voller Barthaare vor”, dann nicht.

  • Hans sagt:

    Hallo Demian
    1) Würde statt “Wut” nicht besser “Hass” passen? Hass als Gegenpol zur Liebe… Hass als Kraft der Abstossung. Ich kann zB Zigaretten hassen und damit die Kraft der Abstossung, der Ablehnung, der Distanzierung nutzen, um mich vom Rauchen zu befreien. Ich hasse das Zeugs – bin aber nicht wütend. Oder wie siehst Du das?

    2) Ich finde es fragwürdig, ob ein negatives Gefühl wirklich immer von einer äusseren Herausforderung herrührt. Zum Bespiel kann eine Depression auch bloss von innen kommen. Oder…?

    3) Ist es nicht auch fragwürdig, die Kraft der Wut, der Entschiedenheit einfach so einzusetzen, dass man das bekommt, was man will – was mein Ego will? Der Andere, der Partner, die Partnerin soll mir das geben, was ich (unbedingt) will – und zwar entschieden. Daraus folgt sehr schnell die Unterdrückung des Anderen. Meines Erachtens müssen wir da lernen, fein zu unterscheiden zwischen “gut und bös”. Wir müssten also lernen, uns von unserem eigenen Egotrip zu distanzieren.

    • Demian sagt:

      Hallo Hans,
      Zu 1) Hier geht es letzen Endes darum, wie Du die Worte Hass und Wut jeweils verwendest. Im Sprachgebrauch wird Hass oft als Steigerung von Wut benutzt; auch als aktivere Form des Ausdrucks (statt “das macht mich wütend”: “Ich hasse das”). Manchmal bedeutet es auch personifizierten Groll. Wenn wir lange aufbewahrte Wut (Groll) gegen das Verhalten einer Person hegen kann sich das so auswirken, dass wir die Person zu hassen beginnen. Ob Du nun Wut oder Hass dazu sagst: deine Entschiedenheit vom Rauchen zu lassen wird Dir im jeden Falle helfen. 😉

      Zu 2) Außer durch körperliche Faktoren (z.B. Hormonschwankungen) entstehen Depressionen meist durch Langzeit-Unterdrückung von Gefühlen. Die ursprünglichen Gefühle sind dabei immer eine Antwort auf äußere Herausforderungen. Diese Gefühle verarbeiten zu können ist entscheidend für die Heilung der Depression.

      Zu 3) Egotripps entstehen wenn wir von uns selbst abgetrennt sind und die innere Leere durch Macht, Prestige, Konsum etc ausfüllen wollen. Ego-Bedürfnisse sind Ersatz-Bedürfnisse. Sie ersetzen und verbergen darunter liegende Grundbedürfnisse.

      Was trennt uns ab von uns selbst und unseren menschlichen Grundbedürfnissen? Unterdrückung von Gefühlen. Wenn Du einer Wut wirklich auf den Grund gehst, wirst Du immer Grundbedürfnisse finden, die nichts mit dem “Ego” zu tun haben. Wenn Du Dich für Deine menschlichen Grundbedürfnisse einsetzt, können das andere Menschen verstehen, und es gibt meist einen Weg diese im Einvernehmen mit dem anderen zu befriedigen. Dafür ist keine Unterdrückung des anderen notwendig.

      Das Entscheidende ist hier also wieder, dass wir unserer Wut auf den Grund gehen können, was nur gelingt, wenn wir eine positive Einstellung zu ihr haben, so dass wir sie in ihrer ganzen Tiefe erfühlen können. Wenn wir unsere Wut von vornherein als vom Ego getrieben ablehnen, haben wir dazu keine Chance.

      Hier der Link zu einem weiterführenden Artikel über Ganzheitliche Spiritualität …

  • Karen sagt:

    Hallo Demian,

    Deinem Video kann ich sehr gut folgen. Allerdings ist Wut gar nicht so sehr mein Thema – oder doch? Wut war bei uns zu Hause den weiblichen Familienmitgliedern “verboten”. Akzeptiert waren für uns nur Angst und Traurigkeit. Ich selbst habe am meisten mit (unterdrückter) Traurigkeit zu tun. Na ja, “Heulsusen” sind auch heute noch nicht gerade “in” 😉 – Wie kann ich da eine Besserung herbeiführen? Ich merke, dass ich immer, wenn Trauer hochkommt, ganz schnell nach einer (erfreulichen) Ablenkung schaue. Und sei es Schokolade 😉

    • Demian sagt:

      Hallo Karen,
      da hast Du einen wichtigen Punkt angesprochen. Es ist tatsächlich so, dass Frauen das Ausdrücken von Wut noch stärker verboten ist, als Männern. Wenn sie es doch tun, dann werden sie sehr schnell als hysterische Zicken abgestempelt. Wut als negatives Gefühl zu kategorisieren ist im Grunde ja auch eine Herrschaftstechnik. Wer Wut als Kraft in Besitz nimmt und die Entschiedenheit darin für sich nutzt, steht nämlich kraftvoll im Leben und ist nicht leicht zu unterdrücken.

      Es ist übrigens oft zu beobachten wie schon kleine Kinder die traurig sind, abgelenkt werden. Oft auch mit Süßigkeiten …

      Eine erste Besserung bezüglich Traurigkeit kann eintreten, wenn Du Dich selbst vollständig von dem Glauben löst, dass Traurigkeit etwas negatives und unangenehmes ist. Lerne die Traurigkeit schätzen, als etwas, was Dich mit Deinem Herzen und dem was Du wertschätzt verbindet.

      Wir tragen meist eine ganze Menge unterdrückter Traurigkeit in der Brust. Oft hat das mit früher Verlassenheit zu tun, die wir alle in der einen oder anderen Form erlebt haben. Es braucht dann eine Phase der emotionalen Heilung bei der Du diesen Anteilen in Dir Geborgenheit geben kannst.

      Das Beste was Du darüber hinaus tun kannst, wenn Du bezüglich Traurigkeit und aller anderer Gefühle weiter kommen willst ist, dass Du Deine Fähigkeit, Gefühle zu erspüren und zu integrieren in ihrem vollen Potenzial entwickelst. Dazu gehört vor allem die gezielte Ausweitung und Befreiung des Atems aber auch die Entwicklung der Körperwahrnehmung und anderer Fähigkeiten. Das genau ist Sinn und Zweck von Samaya.

      alles Liebe,
      Demian

      • Karen sagt:

        Hallo Demian,

        herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das mit dem Atmen werde ich versuchen. Mal schauen, wie weit ich damit komme.

        Viele Grüße, Karen

  • Sabine sagt:

    Hallo Demian,

    Ich beobachte schon eine ganze Weile bewusst meine Gefühle und Momentan ist folgendes: Mein Mann fragt mich etwas,z.b.: Dürfte ich erfahren, wer heute abend noch kommt?… Da muss ich mich beherrschen, dass ich ihn nicht anfauche mit: Das geht Dich gar nichts an!
    Wenn ich das Gefühl habe, dass er unseren Sohn aus fragt, bekomme ich das selbe Gefühl… So etwa: lass ihn doch in Ruhe!

    Und während ich das hier schreibe’ fühle ich einen richtigen Block im Hals und ich hätte grad heulen können’ bekomme ganz schwitzige Hände und mir wird heiss.

    Ich komm nicht richtig drauf, vielleicht steckt die Angst darunter, bestraft zu werden?
    (Papa:wo warst du? Was’ jetzt wirst du auch noch frech? 3 Monate Stubenarrest)

    Ahhhhh…..jetzt dämmerts grad… Dieser Urgrundglaunenssatz… Ich bin schuld ist hier am wirken.
    Auf mich wird Schuld geladen, die ich gar nicht empfinde, und dann werde ich dafür bestraft.
    Deshalb sage ich auch ständig zu meinem Mann: Suchst Du wieder einen Schuldigen!

    Sehe ich das richtig so?

    Gruss
    sabine

    • Demian sagt:

      Hallo Sabine,

      Danke für Deinen Beitrag. Das ist genau der Weg: in den körperlichen Symptomen und gefühlsmäßgen Bewegungen nachspüren (die Spur aufnehmen). Wenn Du in den Kloß im Hals, in die Traurigkeit und in die schwitzigen Hände hineinfühlst und dort Schuld auftaucht, dann hat Schuld garantiert etwas mit der Sache zu tun.

      Ob das Dein Grundthema ist? Es kann sein, aber ich kann es mit der wenigen Information noch nicht bestätigen. Es könnte zum Beispiel auch das Grundthema Deines Mannes sein, das er dann per Schuldzuweisung auf Dich projiziert. Jedenfalls scheint es so zu sein, dass Du Dich dessen relativ gut erwehren kannst.

      Um zweifelsfrei herauszufinden, ob “Ich bin schuldig” Dein Grundthema ist, wäre es gut die entsprechenden Übungen zu machen.

      Alles Gute,
      Demian

  • Juliane sagt:

    Lieber Damian,

    ich mache seit einigen Wochen eine Körpertherapie, Rebalancing. Dies soll Gefühle im Körper wieder spürbar machen. Nun ist es allerdings so, dass ich seit etwa 10 Tagen derartige Rückenschmerzen (Lendenwirbelbereich) habe, dass ich kaum laufen kann. Ich bin mir sehr sicher, dass hier Wut der Grund für diese Schmerzen ist. Leider blockiere ich diese Wut, sie darf also nicht meinen Körper verlassen, weil – so vermute ich – ich mich dafür schäme. Oder es ist Verlustangst, die dahinter steckt. ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass allein die Vorstellung, dass irgendjemand mir diese innere Wut ansieht, sehr schlimm ist. Wie gehe ich also mit einer Wut um, die ich mir nicht erlaube? Mein Unterbewusstsein ist leider so schnell, dass es immer sofort abriegelt nur beim Gedanken daran, sie rauszulassen.

    Bin sehr gespannt auf Deine Ideen.

    Liebe Grüße,
    Juliane

    • Demian sagt:

      Liebe Juliane,

      Danke für Deine Nachricht. Wenn wir Deine Vermutung aufgreifen und sagen, es handelt sich um Wut und darauf sitzender Scham und Angst, dann wäre es es wichtig zunächst die Scham und die Angst zu spüren und zuzulassen. Das wäre der erste Schritt, der es dann im zweiten Schritt leichter macht, die darunter liegende Wut zu spüren. Wenn Du dagegen von Dir verlangst, direkt mit der Wut in Kontakt zu kommen (die aber von Scham und Angst überdeckt und eingepackt ist) verlangst Du Unmögliches von Dir. Man kann einfach den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun.

      Entscheidend ist bei all dem, Dich innerlich ganz von dem Konzept zu verabschieden, dass es sich bei Wut um ein negatives (destruktives) Gefühl handelt. Es ist nichts Schlechtes, was Deinen Körper verlassen muss, sondern etwas Gutes was es in Besitz zu nehmen gilt.

      Das Problem ist aber auch, dass Du zunächst nur vermutest, dass es sich um Wut handelt. Oder kommst Du in Kontakt mit Wut und Scham, wenn Du zur Lendenwirbelsäule hinfühlst? Wenn das der Fall ist, könntest Du Schicht für Schicht alle dort gespeicherten Gefühle annehmen, so wie sie auftauchen – inclusvive das Gefühl des Nicht-Fühlen-Wollens. Wenn Dir das schwer fällt, würde ich eine Samaya-Einführung empfehlen 😉

      Parallel würde ich von einem guten Osteopath oder Chiropraktiker nachschauen lassen ob ein Wirbel blockiert ist. Dann nämlich wäre es gut, diesen Wirbel wieder zu mobilisieren, statt die Schmerzen nur der Seele anzulasten.

      Hoffe, diese Hinweise waren etwas hilfreich. Ansonsten könnte ich in einem Info-Gespräch per Telefon oder Skype genauer auf Dich eingehen.

      alles Gute,
      Demian

  • nana sagt:

    Hallo, ich bin mir nicht ganz sicher über die reihenfolge, in der ich am sinnvollsten arbeiten kann. Ich weiß nicht recht, ob bei mir erst die traurigkeit ist, und dann die wut (auf den, der mich “gekränkt” hat) ODER ob ich wütend bin und dann möglicherweise traurig über die wut. Es läuft jedes mal so schnell ab, dass ich keine chance habe. Jedenfalls kenne ich diesen hass, über den hans schreibt, sehr gut. Es ist wirklich recht kindlich, aber wer mir weh tut, den mag ich nicht mehr, der ist mein feind. Was ich dann fühle ist ein chaos aus hilflosigkeit, schmerz, zorn über ungerechtigkeit, selbstmitleid, wut, hass, ohnmacht, und das hintergrundrauschen ist traurigkeit. Wie kann ich das aufdröseln?
    Liebe Grüße von nana

    • Demian sagt:

      Liebe Nana, Danke für Deine Frage. Die schnelle Antwort lautet: Widme Dich zuerst dem stärksten Gefühl, so lange bis sich das nächste zeigt, etc.

      Die tiefer gehende Antwort besagt, dass dies leider die Beschränkung solcher Übungen ist. Sie gehen von der Steuerung durch den Verstand aus, und auch wenn Du meine schnelle Antwort beherzigst, wird es nicht so leicht sein, da Gefühle eben lebendig und gemischt auftreten und immer in Bewegung sind. Besonders schwierig ist es, wenn viele und starke Gefühle unter der Oberfläche sind und nur darauf warten angenommen zu werden. Das Beste wäre also Deine Fähigkeit zu stärken, Gefühle direkt zu verarbeiten und zu integrieren. Genau das geschieht mit Samaya. Die Samaya-Methode ist nämlich nicht so beschränkt wie solche Übungen. Mit Samaya kannst Du direkt auf der Ebene des Körpers und der Gefühle vorgehen und Dich vom Prozess führen lassen.

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