Trauerbewältigung

Hier ein Artikel über Trauerbewältigung den ich auf Simplify gefunden habe. Er gibt einige Tipps, wie wir mit der Trauer umgehen können die beim Verlust eines geliebten Menschen entsteht.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt
Niemand kann Ihnen den Schmerz über den Verlust eines Menschen abnehmen. Weder Ihre besten Freunde noch Drogen oder Medikamente. Aber Sie können lernen, damit zu leben und in eine neue Lebensphase der Persönlichkeitsentwicklung einzutreten. Die Psychotherapeutin Doris Wolf gibt dazu bewährte Hilfen.

Ohnmacht akzeptieren
Am Anfang steht der Schock. Sie denken: „Es kann nicht wahr sein. Gleich wird sie oder er wieder hier sein.“ Dieses Gefühl kann Stunden, aber auch Monate dauern. Hilfe: Akzeptieren Sie Ihr Verhalten als normale menschliche Reaktion auf den Tod. Nutzen Sie die Chance, vom Verstorbenen Abschied zu nehmen (z. B. ihn nochmals zu sehen oder zu berühren). Erzählen Sie anderen von den Umständen seines Todes. Lesen Sie Kondolenzbriefe und nehmen Sie Beileidsbekundungen entgegen, auch wenn Sie am liebsten davonlaufen würden. Nur durch Hinsehen können Sie den Tod emotional begreifen.Wenn Sie sich ausmalen, der Verstorbene käme wieder, sagen Sie laut: „Stopp! Er ist tot und wird nicht wiederkommen.“

Den Tod annehmen heißt nicht, den Verstorbenen zu vergessen, sondern sich den Tatsachen zu stellen. Schließen Sie Dinge weg, die Sie andauernd an Ihren Verlust erinnern. Warten Sie jedoch mit größeren Entscheidungen wie Umzug, Kündigung oder Immobilienverkauf, bis Sie sich im Kopf wieder klarer fühlen und in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung wieder gefestigt sind.

Verzweiflung herauslassen
Gefühle wie Angst, Einsamkeit, Schuld oder auch Wut auf den Verstorbenen begleiten Hinterbliebene häufig jahrelang in der Persönlichkeitsentwicklung. Viele leiden an körperlichen Begleiterscheinungen (Appetitverlust, Fressanfälle, Verdauungsprobleme, Schlaflosigkeit, Konzentrationsstörungen).
Hilfe: Entschuldigen Sie sich nicht für Ihren Schmerz. Ihr Verlust ist für Sie der größte der Welt. Sie dürfen Schmerz empfinden und das auch zeigen – auch wenn es für andere manchmal unangenehm ist. Lassen Sie Ihren Gefühlen freien Lauf. Tränen während einer Trauerphase haben eine andere chemische Zusammensetzung – eine mit beruhigender Wirkung. Schreiben Sie Ihre Gefühle in einem Tagebuch nieder. Das hilft, die Gedanken neu zu ordnen. Sprechen Sie im Freundeskreis über Ihren Verlust, aber auch über andere Dinge. Bestimmen Sie selbst, wann Sie besonders intensiv an den Verstorbenen denken.
Sagen Sie: „Jetzt nicht. Heute Abend um 6 gehe ich auf den Friedhof und beschäftige mich mit dir.“ Strukturieren Sie Ihre Tage stärker als sonst. Auch wenn Sie nur 1 Sache erledigen – loben Sie sich dafür, dass Sie die Kraft dazu aufgebracht haben.

Den Körper pflegen
Auch wenn Sie meinen, das wäre jetzt sinnlos: Behandeln Sie Ihren Körper besonders liebevoll. Je gesünder Ihr äußerer Körper ist, desto besser werden Ihre inneren Wunden verheilen.
Hilfe: Achten Sie auf Ihr Aussehen. Kleiden bzw. schminken Sie sich so, dass Sie sich mögen, wenn Sie in den Spiegel sehen. Essen und trinken Sie regelmäßig und gesund, auch wenn Sie sich dazu zwingen müssen. Setzen Sie sich dazu hin und dekorieren Sie Ihren Essplatz.

Neues wahrnehmen
Sobald Sie den Verlust des (bzw. der) Verstorbenen auch gefühlsmäßig akzeptieren können, nehmen Sie alte Aktivitäten wieder auf und lenken Ihren Blick auf neue.Wenn Sie an die schönen wie auch an die enttäuschenden Erfahrungen mit dem Verstorbenen denken können, ohne unerträglichen Schmerz zu empfinden, entwickeln Sie ein neues Selbstwertgefühl und haben viel für Ihre Persönlichkeitsentwicklung getan. Hilfe: Schreiben Sie dem Verstorbenen einen Abschiedsbrief. Schildern Sie, wie sehr Sie die Zeit mit ihm genossen haben. Bedanken Sie sich für alles. Teilen Sie ihm mit, wie Sie Ihr weiteres Leben gestalten möchten. Lesen Sie diesen Brief täglich mehrmals laut, bis Sie ihn ohne Schmerz und Tränen lesen können.
Akzeptieren Sie, dass Sie in unzähligen Situationen an den Verstorbenen denken, etwa wenn Sie seine Lieblingsmusik hören oder jemanden treffen, der ihm ähnelt. Entscheiden Sie dann selbst, ob Sie weiter darüber nachdenken oder sich innerlich sagen: „Schade, dass du es nicht mehr erleben kannst. Ich werde für mich das Beste draus machen. Ich bin bereit, mich von dir zu verabschieden.“

Link zum Original-Artikel

Wenn auch einige Tipps dieses Artikel hilfreich sind: Es fehlt ein entscheidendes Element, nämlich ein tieferes Verständnis der Trauer und wie sich unser Sinn für Wertschätzung in ihr bewegt.
Hier mehr dazu: Negative Gefühle verstehen …