Die Welt ist krank – bist Du Teil der Heilung?

Auf allen Ebenen sehen wir die Symptome

Die Quellen des Lebens auf der Erde schwinden: Das Wasser wird weltweit knapper, jedes Jahr sterben tausende von Arten aus, und die Bodenfruchtbarkeit geht rapide zurück. All das für eine Art von Fortschritt, die weder gesund noch glücklich macht. In den Ballungszentren häufen sich die Depressionen, die Konflikte zwischen den Menschen und die “Zivilisationskrankheiten”. Die Kluft zwischen Armen und Reichen wächst, und anstatt, dass die Mächtigen der Welt sich zusammensetzen und an der Lösung der Lebenskrise arbeiten, fachen sie blutige Kriege an. Ganze Regionen versinken in Tod und Chaos, und der Weltfrieden scheint auf dem Spiel zu stehen.

Sorge, Wut und Hilflosigkeit
Meist wollen wir uns mit diesen Themen nicht kontinuierlich beschäftigen, denn sie lösen Sorge aus über die gefährlichen Entwicklungen und Wut über das viele Unrecht. Es ist jedoch gerade unsere Verbindung mit dem Leben auf der Erde, die uns die Sorge spüren lässt und es ist unser Sinn für Gerechtigkeit, der gegenüber dem Unrecht aufsteht. Beides Kräfte, die für die Lösung der Krise stehen. Unterdrücken wir sie, sind wir Teil des Problems und nicht der Lösung.

Was also tun?
Die Verhältnisse sind so komplex, dass wir keinen Einfluss darauf zu haben scheinen. Wir werden viel Hilflosigkeit spüren. Hilflose Sorge und hilflose Wut und es ist nicht leicht, damit fruchtbar umzugehen. Und doch ist es nötig, das zu lernen. Denn wenn wir Hilflosigkeit unterdrücken, landen wir in Apathie. Und wie sagte Joana Macy sinngemäß: “Die größte Bedrohung für das Leben auf der Erde ist nicht der Raubbau der großen Konzerne oder die Kriegslust der Mächtigen. Es ist unsere Apathie, mit der wir bei all dem zuschauen.”

Chaos und Informations-Stress

Es ist für unseren Sinn für Schutz und Geborgenheit unabdingbar, dass wir unsere Umgebung überschauen und die Entwicklung in naher Zukunft einschätzen können. Normalerweise tun wir das, indem wir uns über Zeitung und Fernsehen über die Entwicklungen in unserer Region und der Welt informieren. Da viele früher seriöse Medien immer mehr zu Propagandakanälen verkommen sind, müssen wir heutzutage mehr Zeit aufwenden, um uns gezielt zu informieren. Oft müssen wir mehrere Medien und ihre Quellen prüfen, um ein einigermaßen zutreffendes Bild der aktuellen Entwicklungen herauszufiltern. Dass wir nicht ohne Weiteres auf die Medien vertrauen können, schafft zusätzliche Anforderungen, Stress und Unsicherheit.

Die schiere Masse der Symptome ist überwältigend
Sie zeigen sich auf allen Ebenen des Lebens, und mit einigen davon haben wir meist selbst zu tun. Aber wenn wir nur einzelne Symptome angehen, kämpfen wir auf verlorenem Posten. Wir müssen danach fragen, was die Ursache der Krankheit ist. Manche sagen, es ist eine Begleiterscheinung der Globalisierung und mehr Technologie wird die Lösung bringen. Andere sagen, der Raubbau an der Natur und die Krise des Lebens würde durch den Kapitalismus verursacht, der alle Werte dem finanziellen Gewinn unterordnet. Aber schon vor dem Kapitalismus gab es Raubbau, Ausbeutung und Unterdrückung.

Was also ist die tiefere, die innere Ursache all dieser Symptome unserer kranken Welt?

Die dreifache Trennung

Wie kommt es, dass der Mensch seinen inneren Kompass verliert und zum größten Feind des Menschen und des Lebens auf der Erde wird? Was ist dafür die tiefere, die innere Ursache? Als ich mich das fragte, kam ich auf das, was ich die Dreifache Trennung nenne: Die Trennung von uns selbst, von unseren Mitmenschen und von der Natur. Die Trennung von uns selbst, von unseren Gefühlen und inneren Quellen erzeugt Menschen, die innerlich stumpf und leer sind. Es entsteht der Drang, das mit Konsum, Prestige und Macht auszugleichen. Die besonders stumpfen treten und buckeln sich dabei nach oben, und die meisten bleiben unten.

Die Trennung von uns selbst führt auch zur Trennung von unseren Mitmenschen und von der Natur, denn wir können anderen und der Natur nur so nah sein, wie wir uns selbst sind. Wir sind die dreifache Trennung in gewissem Ausmaße gewohnt, und es scheint uns das einzig mögliche Leben. Aber eine Gesellschaft, die den Kontakt zu unseren inneren Quellen schwächt und die natürliche Verbundenheit zwischen den Menschen und mit der Natur untergräbt, ist im inneren krank.

Gegenwärtig erleben wir, wie diese Krankheit alle Aspekte des Lebens in die Krise treibt. Natürlich müssen auch viele der dabei auftretenden Symptome bekämpft oder gemildert werden. Solange wir aber dabei die Krankheit selbst nicht in den Blick nehmen, werden wir uns nur an einem Symptom nach dem anderen abkämpfen, ohne weiter zu kommen.

Wie werden wir zum Teil der Heilung?
Wir sind Teil der Krankheit und des Problems, solange wir die dreifache Trennung hinnehmen. Wir werden zum Teil der Heilung, wenn wir bewusst die dreifache Integration stärken: die Verbindung zu unseren Gefühlen, zu unseren Mitmenschen und zur Erde. Das beginnt, wenn wir auf der individuellen Ebene praktische Schritte in diese Richtung tun und es findet seinen vollständigen Ausdruck in der Gründung von Gemeinschaften, die die Dreifache Integration kultivieren und so zu Keimen einer neuen Welt werden.

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